Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist eine Sammlung von manuellen Verfahren zur Diagnostik und Therapie, die auf den von A.T. Still formulierten Grundprinzipien basieren. In der Osteopathie wird die Selbstheilungskapazität des Organismus durch Verfahren der Manuellen Medizin unterstützt und angeregt. Dabei werden überwiegend sogenannte weiche Techniken angewandt. Impulstechniken, ähnlich denen der Chirotherapie, finden sich in der Osteopathie zwar ebenfalls, haben sich aber zu einer eigenständigen Methode entwickelt. Durch Osteopathie erreichen wir eine Einflussnahme auf den gesamten menschlichen Organismus durch Wiederherstellung der körpereigenen Homöostase sowie des Gleichgewichts der Gewebe und Organsysteme.
Dieses Zusatzangebot zur Behandlung von Schmerzpatienten wird als privatärztliche Leistung durch einen Facharzt für Orthopädie und Diplom-Osteopathen der Deutsch-Amerikanischen Akademie für Osteopathie mit Abschluss am Philadelphia College of Osteopathic Medicine (USA) angeboten.
Grundprinzipien der Osteopathie »
Grundprinzipien der Osteopathie »
Grundprinzipien der Osteopathie »
1. Im Menschen besteht eine dynamische Wechselbeziehung zwischen Körper, Geist und Seele.
2. Eine Eigenschaft dieser dynamischen Wechselwirkung besteht in der Kapazität des Körpers zu Selbstheilung und Selbstregulation. Es gibt viele innere und äußere Einflüsse, die diese Kapazität schwächen und auf diese Weise die Entstehung einer Krankheit begünstigen können. Das Muskuloskeletale System spielt bei dieser Kapazität zur Selbstheilung und Selbstregulation eine außerordentlich bedeutsame Rolle im Sinne des integrierenden Faktors.
3. Struktur und Funktion beeinflussen einander wechselseitig. Nur ein harmonisches Zusammenwirken aller unterschiedlichen Strukturen mit ihren spezifischen Funktionen lässt den Körper optimal und uneingeschränkt funktionieren.
Grundprinzipien für die Behandlung »
Grundprinzipien für die Behandlung »
Grundprinzipien für die Behandlung »
1. Eine vernünftige Behandlung basiert auf den oben genannten Prinzipien der Osteopathie und muss evidence-based (wissenschaftlich bestätigt) sein.
2. Mittelpunkt einer Behandlung ist immer der Patient.
3. Der Patient muss die primäre Verantwortung für seine Therapie und seine Gesundheit übernehmen.
4. Alle Heilmethoden, die die Selbstheilung und Selbstregulation unterstützen und versuchen, an den Ursprung des Leidens vorzudringen, die die Individualität des Patienten miteinbeziehen, einer Krankheit vorbeugen und die Gesundheit fördern, werden von der Osteopathie begrüßt.
Teilbereiche »
Teilbereiche »
Teilbereiche »
Osteopathie sieht den Menschen als Einheit. Diese Einheit wird aus verschiedenen Perspektiven diagnostiziert und therapiert. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen, die untrennbar miteinander verbunden sind. Jedem Bereich sind bestimmte Teile des Organismus zugeordnet.
1. Strukturelle Osteopathie (Osteopathie des Stütz- und Bewegungsapparates)
Ziel hier ist die Verbesserung oder Beseitigung von artikulären, muskulären und myofaszialen Dysfunktionen, die oft in Verkettungen im Körper vorkommen. Nach einer umfangreichen Untersuchung, werden einzelne Techniken oder Kombinationen von Techniken, z.B. Counterstrain, Muskel-Energie, Myofasziale Auflockerung, Facilitated Positional Release oder Still-Techniken angewendet, um den Körper in sein Gleichgewicht zu bringen.
2. Viszerale Osteopathie
Ziel ist hier die Verbesserung von Motilität und Mobilität der inneren Organe, die primär durch Traumata oder auch sekundär nach einem unzureichenden Kompensationsversuch des Körpers dysfunktionell geworden sind. Viszerale Techniken werden angewandt, um diese Beeinträchtigungen aufzulösen. Über Verbindungswege zwischen den inneren Organen und Bewegungsapparat (viszero-somatische Reflexwege) können auch Erkrankungen des Bewegungsapparates beeinflusst werden.
3. Kraniosakrale Osteopathie
Ziel hier ist eine Normalisierung des sogenannten kraniosakralen Systems, das eines der wichtigen Regulationssysteme im Körper darstellt. Eine eingeschränkte Motilität des Zentralnervensystems spielt bei vielen Schmerzsyndromen eine große Rolle. Nach einer präzisen Untersuchung des Schädels und Sakrums wird, durch Anwendung kraniosakraler Techniken, der kraniosakrale Rhythmus (cranial rhythmic impulse, CRI) verstärkt und verbessert. Dies führt zu einer Besserung des gesamten Organismus.
Geschichte »
Geschichte »
Geschichte »
Die Osteopathische Medizin wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt. Er stand damals nicht nur unter dem Eindruck des amerikanischen Bürgerkrieges sondern auch dem Tod 3 seiner 4 Kinder, die an einer Meningitis-Epidemie verstarben. Diese Situation bewegte ihn nach alternativen Verfahren zur damaligen Schulmedizin zu suchen.
Er entwickelte daraufhin ein diagnostisches und therapeutisches System, das er "Osteopathie" nannte und das manualtherapeutische Verfahren verwandte. Grundgedanke war krankheitsassoziierte "Dysfunktionen" aufzuspüren und zu beseitigen. Dadurch würde dem Körper die Fähigkeit zur Selbstregulation wiedergegeben, was die Krankheit zum Verschwinden bringen würde. In diesem System ist der Bewegungsapparat der integrierende Faktor, so dass die Behandlung des gesamten Körpers über die Behandlung des Bewegungs- apparates erfolgt.
Sehr bald stellte sich das Verfahren als äußerst erfolgreich dar, so dass neben einer steigenden Anzahl von Patienten auch Interessenten an Dr. Still herantraten, die die Osteopathische Medizin erlernen wollten. Um 1885 wurde in Kirksville, Missouri, das erste Unterrichtsgebäude in Betrieb genommen, aus dem sich 1892 das erste College, die "American School of Osteopathy", entwickelte. Heute existieren 20 Colleges für osteopathische Medizin in den USA.
Mit den Jahren wurde auf der grundlegenden Philosophie Stills eine Reihe von anderen osteopathischen Techniken entwickelt, die mit Namen wie W. G. Sutherland (Cranio-Sacral-Therapie), Jones (Strain-Counterstrain) usw. verbunden sind.
Ausbildung »
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Der Ausbildungsgang zum Osteopathen in den USA ist ein vollwertiges Medizinstudium, das mit dem Erwerb des Grades des "Doctor of Osteopathy (D.O.) abschließt. Die Absolventen des Studiums sind Ärzte, denen sämtliche Fachrichtungen offen stehen. Ein Teil bildet sich osteopathisch weiter, um Facharzt für "Neuromusculosceletal Medicine" zu werden.
In Deutschland führt die DAAO seit 1998 Kurse für Ärzte durch, die an das Curriculum des Philadelphia College of Osteopathic Medicine (PCOM) angelehnt sind, die Kurse werden von Fakultätsmitgliedern des PCOM geleitet. Mit dem Diplom in Osteopathischer Medizin der DAAO wird ein Ausbildungsgrad bescheinigt, der den Qualitätsanforderungen der AOA (American Osteopathic Association) für einen "Doctor of Osteopathy" entspricht.
Indikationen »
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Vor allem Schmerzen am Bewegungsapparat (Wirbelsäule/Bandscheiben und Gelenke) aber auch chronische Kopfschmerzen, wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden.